Heute erfolgte der Anruf vom zuständigen Bearbeiter, der nun die weiteren Verwaltungsschritte einleitet, um mich in die sogenannte Schutzzeit einzustellen. Mir liegt weiterhin nichts Schriftliches vor, aber er kündigte an, die entsprechenden Unterlagen auch vorab per eMail zu übersenden. Angeblicher Einstellungstermin in die Schutzzeit: 16.03.2015
Schutzzeit – was ist das ?
In erster Linie ist es die Zeit, die für die Regeneration, Therapie und berufliche Qualifikation nötig ist. Mir wurde zugesichert, nur dann in „Dienst“ genommen zu werden, wenn ich dass entweder explizit wünsche oder wenn ich gerade nicht in einer beruflichen Qualifikationsmaßname stecke.
Da ich mir kaum eine Konstellation innerhalb der militärischen Strukturen vorstellen kann, die sich förderlich auf meine Gesundheit auswirkt, werde ich die Zeit effektiv nutzen oder gegebenen Falles um eine Krankschreibung bitten.
Stressbilanz
Im Rahmen der Therapiestunden kamen wir heute auf die Belastungen der letzten zwei Jahre zu sprechen:
April 2013
– Diagnose einsatzbedingte Erkrankung
– Beginn der Auseinandersetzung mit den Krankheitssymptomen
– Antragstellung Wehrdienstbeschädigungsverfahren
– Aufarbeitung 27.09.2008 mit Linksfraktion Bundestag
Juni 2013
– Existenzdruck – HARTZ4-Absturz drohte nach Fehlberatung durch Sozialdienst
– Versuch 1 eine stationäre Therapie anzutreten (abgebrochen wegen Falschinfos Bundeswehrarzt)
– Versuch 2 eine stationäre Therapie anzutreten (abgebrochen wegen Falschinfos Bundeswehrarzt)
Juli 2013
– Antritt Stationäre Therapie – Lernprogramm: „Depressionen, dein Leben und Du“
(Entlastung ab August 2013 durch Verlängerung der Förderzeit aufgrund von Erkrankung)
Dezember 2013
– Drohkulisse „Adlongespräch Dezember 2013“
– Themenverbot „Afghanistan“ durch damalige Redaktion,
– spürbare Reduzierung von Aufgaben in der Redaktion
Februar 2014
– Aussprache und Jobverlust Redaktionsjob wegen angeblicher „Befangenheit“
April / Mai 2014
– Jobsuche (Job 1) und Einarbeitung Piratenfraktion
– Therapieabbruch Gesprächstherapie
– Existenzdruck – Krankenversicherung & offenes Wehrdienstbeschädigungsvefahren
Juni 2014
– Scheidung
– Jobsuche (Job2) und Einarbeitung
– Auskunft über Stand des Wehrdienstbeschädigungsverfahrens gegenüber meinem Anwalt wird verweigert („Es wird auch nicht schneller, wenn sie hier anrufen)
September 2014
– Druck vom Unterhaltssicherungsamt (Bewerbungszwang, Abbruch des Studiums drohte)
Dezember 2014
– Jobverlust Job 1 „Piratenfraktion“ mangels Leistungsfähigkeit
– Scheitern des Versuches, an fehlender Kursleistung Studium zu arbeiten
All das wurde dadurch begleitet, dass ich mittels eines Studienkredites der Kreditanstalt für Wiederaufbau dafür sorge getragen habe, weiterhin Unterhalt für die Kinder zahlen zu können oder zumindest im Notfall die Miete für meine Wohnung aufbringen zu können. Dabei steigt der Schuldenstand und ich habe letztlich die Privatinsolvenz riskiert.
In den vorangegangenen drei Jahren nahmen die Depressionen zu, die Ehe scheiterte und der Druck aus „Abschluss schaffen müssen“ und Reaktionen auf Vorfälle in Afghanistan wurde immer größer. Es wurde ab Anfang 2010 immer schwieriger – auslösendes Moment war die steigende Zahl an Vorfällen in Afghanistan, bei denen deutsche Soldaten getötet wurden.
„Nur“ 2 Jahre für ein WDB-Verfahren?
Mir sind keine Statistiken über die Anzahl offener Wehrdienstbeschädigungsverfahren bekannt. Angesichts der Umstrukturierungsmaßnahmen (Bundeswehr übernimmt derzeit die Fälle der Landesversorgungsämter) dürfte es vermutlich auch keinen wirklichen Überblick darüber geben, wie viele Ex-Soldaten momentan um ihre Existenz kämpfen und zwischen Gutachtern und Ämtern zerrieben werden.
Ich landete nur deswegen nicht in HARTZ4, weil ich durch einen anonymen Hinweisgeber im Juli 2013 zunächst von der Möglichkeit der Verlängerung der Förderzeit aufgrund der Erkrankung erfahren habe.
Ohne den öffentlichen Umgang mit der Erkrankung wäre ich an diese Informationen nicht gekommen. Auch die von mir immer wieder herangezogene Unterstützungs-Instanz des Wehrbeaufragten wirkte sich positiv aus.
Nach der öffentlich gemachten Fehlberatung durch den Sozialdienst (Mai 2013) erhielt ich eine Intensivst-Einführung in alle Optionen, die ich noch aus der Berufsförderungsphase hätte ziehen können. Inklusive eines möglichen Einarbeitungszuschuss wurde alles aufgezeigt, was an Anspruch möglich gewesen wäre.
Im Juli / August 2014 wird erneut der PTBS-Beauftragte auf mich aufmerksam, nachdem nun der/die Fallmanager/in des Bund Deutscher Veteranen auf mich aufmerksam geworden ist. Kontakte zum BDV exisitierten zwar seit 2013 – aber wirklich „warm“ wurde ich mit dem Verein nicht.
Die Öffentlichkeit, die ich mit meinem Blog versuchte herzustellen wurde nicht wirklich unterstützt. Mir hätte es gereicht, wenn Beiträge meines Blogs z.B. via Facebook weiterverbreitet worden wären. Gerade ein Beitrag schaffte es in den Blog des BDV.
Auch seitens des Anwalts war wenig Elan erkennbar. Nachdem ich über ein Jahr nach der Antragsstellung im Juni 2014 wohl zur Karteileiche wurde, konnte auf Nachfrage des Anwaltes nicht einmal ein Bearbeitungsstand oder Forderungen zur Mitwirkung an mich in Erfahrung gebracht werden. Die Akte sei unterwegs – nachfragen würde das auch nicht beschleunigen. Erste Spuren der Akte gab es dann Ende Juli 2014. Abhilfe schuf der Wehrbeauftragte.
Im Rahmen des Existenzdrucks wollte ich von dieser Instanz auch wissen, was von der Kritik zu halten ist, die ich am System Bundeswehr seit Jahren übte. Das „dumpfe Gefühl“ das ich an einigen Stellen ausgebremst werde hatte sich seit dem Themenverbot und Jobverlust deutlich verstärkt.
Rückmeldung zu dieser Anfrage: bis heute keine.
Mehr Druck erzeugte dann der PTBS-Beauftragte ab September 2014, erreichte eine zeitnahe Begutachtung und einen zügigen Abschuss des Verfahrens binnen dann doch 22 Monaten bis zur Anerkennung der Einsatzschädigung und 23,5 Monate nach Diagnose die Einstellung in die Schutzzeit.
Öffentlicher Druck als Mittel zu schnellen Anerkennung der WDB ?
Es waren 11 Tage, die ich nach der Diagnose am 3. April 2013 überlegte, bevor ich mich entschloss, die Aufarbeitung öffentlich durch das Blog zu begleiten. Aus den Schilderungen von Andreas Timmermann Levanas und Robert Sedlatzek-Müller wusste ich, was im Laufe der kommenden Jahre auf mich zu kommen würde.
Jeder Soldat der schweigt läuft Gefahr am ausgestreckten Arm der Verwaltung abzurutschen. Insbesondere, wenn der Einsatzunfall erst im Laufe des WDB-Verfahrens festgestellt werden. An der Feststellung der „Kausalität“ hat die Bundeswehr wenig Interesse. Ich sah nach meiner Entlassung aus der stationären Therapie um den 10. August 2013 erst wieder am 10. November 2014 einen Bundeswehrarzt, der an einem Gutachten arbeitete.
Was zwischen diesen Terminen mit meiner Akte lief werde ich wohl nicht erfahren. Vermutlich wäre auch heute noch keine weitere Bearbeitung erfolgt, wenn ich nicht ab Juli 2014 eskaliert hätte.
Hilfreicher, als die Gesprächstherapie, die zwischen Juni 2013 und Mai 2014 gelaufen ist, war die Zusammenarbeit mit Medienmachern hier in Berlin (zB. Kieke Ma-Film oder Hyperbole-TV mit „Frag ein Klischee – Frag einen Soldaten“). Ich wurde mir in den Interviews über vieles bewusst, was vorher stets unausgesprochen blieb.
Das ich zu alldem in der Lage war interpretieren manche Kritiker als „der hat doch gar nichts“. Andere Menschen zeigen sich beeindruckt, sagen deutlich, dass sie das nicht könnten oder schlichtweg für sich nicht wollen.
Auch mir fiel es über Jahre schwer, die Probleme überhaupt zu erkennen, sie mir einzugestehen. Der Druck das Studium abschließen zu müssen verschob den Zeitpunkt des „Hilfe suchens“ von Juli 2012 (Gespräch mit Studiengangsleitung) auf März 2013, als ich mit Angriff auf die Seele Kontakt aufgenommen habe.
Die öffentliche Aufarbeitung muss jedem Betroffenen selbst überlassen sein. Das es in meinem Fall positiv ausging verdanke ich rund 10 Jahren Erfahrung in der Medienarbeit, Grundkenntnissen im Bereich der Psychologie und einem Überblick über das Medium Online, dass ich für diese Aufarbeitung nutzte.
Facebook und Twitter waren aber nicht nur hilfreich. Bedrohungen und das ständige „In-Frage-Stellen“ spielten dabei eine gefährliche Rolle. Wer sich der Mechanismen dieser Medien nicht bewusst ist, geht unter. Auch meine Durchhaltefähigkeit war zuletzt nicht mehr gegeben. Zwischen Ende Dezember 2014 und Anfang Februar 2015 schaltete ich meinen Facebook-Account temporär ab. Ein Mittel, das auch in den kommenden Monaten häufiger zur Anwendung kommen wird.
Sich so öffentlich zu Verhalten kann ich nicht jedem empfehlen – für mich war es der Weg den inneren Druck loszuwerden, an dem ich sonst zerbrochen wäre.
Tun, was gut tut
Ein wichtiger Aspekt war auch die Distanzierung von dem Schweigen, das mir über den 27.09.2008 auferlegt worden ist. Mit offenen Briefen und Videos hatte ich es aus eigener Kraft versucht. Dem wurde mit Schweigen begegnet. Das Urteil anderer zu den Inhalten direkt mit zu bekommen half mehr, als die Therapiesitzungen des vorangegangenen Jahres.
Weder die Bundeswehrärzte wollten über den 27.09.2008 en Detail reden, noch hatte die Therapeutin genügend politisches Interesse, um zu erkennen, welche Probleme mir dieser Tag bereitete. Auch den Aspekt des „einem Vorgesetzen und seiner dummen Willkür ausgeliefert seins im folgneden kurz „eVusdWas“ konnte sie nicht wirklich begegnen.
„eVusdWas“ war und ist ein Problem. Ich bin weiterhin kaum in der Lage autoritäre Einflüsse auf mein Leben zuzulassen. Je größer der Eingriff, desto heftiger meine Reaktion. Immerhin funktioniere ich derzeit im Job und komme Stück-für-Stück auch mit Vorgesetzenreaktionen zu recht. In wieweit ich das im Rahmen der Bachelorarbeit aushalten kann, kann ich derzeit nicht sagen.
In begrenztem Rahmen war ich in den letzten Monaten in der Lage in „Job 2“ zu funktionieren und Weisungen zu akzeptieren. Das erforderte viel Überwindung. In „Job 1“ habe ich das nicht bewerkstelligt.
Finanziell überleben
Vereinzelte Hilfszahlungen (Januar 2014 und Q4/2014) wurden durch Stiftungen aus dem Umfeld der Bundeswehr geleistet. Meist zu Zeitpunkten, an denen ich aus eigener Kraft nur noch in der Lage war, den Grundunterhalt für mich aufzubringen.
Die Finanzspritze im Januar 2014 nutzte ich unter anderem, um die Zeit ohne Job und Einkommen daraus bis Mai 2014 zu überbrücken. Gleichzeitig schaffte ich Computer, Videokamera, Software und Audioaufnahmegerät für eine freie journalistische Tätigkeit an. Doch neben Therapie und dem Druck, den das nicht abgeschlossene Studium auf mich ausübt agierte ich nicht wirklich.
Die finanzielle Unterstützung zwischen Oktober 2014 und Ende Januar 2015 nutzte ich zunächst, um die Arbeitszeit im Oktober, November und Dezember zugunsten von Therapie- und Coachingmaßnahmen zu reduzieren. Die Kosten dafür konnte ich ebenfalls nur aufgrund der finanziellen Unterstützung tragen.
Zwischen Ende Mai 2014, als die Maßnahme „Gesprächstherapie“ scheiterte und Ende September 2014 hatte ich wegen der diffusen Krankenversicherungssituation keine neue Therapie begonnen.
Mit der finanziellen Unterstützung während der Schutzzeit bin ich nun in der Lage den Unterhalt für meine Kinder zu zahlen sowie auch den Studienkredit abzutragen, der ursprünglich mal für 6 bis 8 Monate geplant war, nun aber seit über zwei Jahren läuft.
Ironie: die Bundeswehr lehnte die finanzielle Förderung meines Bachelor-Abschlussprojektes ab und veranlasste mich dazu, das über den Studienkredit lösen zu wollen. Noch vor der ersten Zahlung kamen jedoch die WAZ-Leak zu den Afghanistanpapieren, warfen mich in die Einsatzerlebnisse zurück und hielten mich bis zur Veröffentlichung im Tagesspiegel am 7. Oktober 2014 im Rahmen der „Afghanistan-Connection“ in ihren Bann.
Dieser Kredit war in den letzten sechs Monaten neben Job 2 das finanzielle Rückgrat und im August 2013 zumindest die Gewissheit, dass ich die Wohnung nicht verlieren würde. Ich war nach Abschluss der stationären Therapie kaum in der Lage, meinen Alltag zu bewältigen.
Struktur schaffen
Zwischen September 2013 und Dezember 2013 nutzte ich einen 100-Tage-Protest, um mich täglich eine Stunde dazu aufzuraffen, das Haus zu verlassen. Neben dem damaligen Redaktionsjob, der mich mit rund 2 Stunden forderte war das die einzige Maßnahme, die für einen geregelten Tagesablauf sorgte. Mehr war nach der stationären Therapie nicht drin.
Im Juni 2014 nahm ich das Thema NSA-Untersuchungsausschuss auf, um journalistisch aktiv zu bleiben und in einen Arbeitsrhythmus für die Bachelorarbeit zu gelangen. Die drei bis vier Sitzungs- und Arbeitstage, sowie der Besuch von Veranstaltungen, die mit dem Thema zu tun haben konnte ich im Oktober und November gut bewältigen.
Neben Job 2, der zur Grundsicherung unerlässlich ist war ich zumindest in diesem Bereich auch intellektuell gefordert und belastbar.
2 Jahre und das Studium immer noch nicht fertig?
In den vergangenen zwei Jahren hatte ich zwei Gespräche mit meinem Professor, wie die letzten Leistungen zu erbringen sind und wie die Bachelorarbeit angegangen werden kann. Doch neben der Therapiemaßnahmen und dem beschriebenen Einflussfaktoren schaffte ich es nicht – wie angeraten – mich einfach sechs bis acht Wochen voll auf die Bachelorarbeit zu konzentrieren.
Die finanzielle Grundversorgung wackelte im Mai / Juni 2013 (krankheitsbedingte Verlängerung Förderzeit erst ab August 2013) , Februar 2014 (Jobverlust Redaktionsjob – Folgejob April 2014), Juni 2014 (Unklare Einkommenslage und Krankenversicherung) und zuletzt heftig im Januar / Februar 2015.
Der Existenzdruck wirft mich aus der Bahn. Leider immer noch. Aber glücklicherweise nicht mehr so heftig, wie zuvor.
Im Juni 2013 war ich zeitweise nicht mehr in der Lage, das Haus zu verlassen, lag zitternd und teilnahmslos auf dem Sofa, wenn die Anspannung zu groß wurde. In der Phase der letzten sechs Wochen hielt ich meine Kräfte für den „Job 2“ zurück, der nun der einzige Job ist.
Das Einkommen reicht mit dem Studienkredit für das eigene Überleben. Verzichte ich auf die Zahlung der Krankenversicherung kann ich sogar Unterhalt zahlen. Tragfähig? Nein. Raum für Therapie und Coaching lässt diese Situation ebenso wenig, wie für den geordneten Abschluss des Bachelorstudiums.
Im Januar und Februar 2015 zog ich mich erneut extrem auch von meinem Freundeskreis zurück, um unter dem Druck zu funktionieren. Druck und Funktionieren, dass bedeutete in dieser Zeit die Körperhygiene aufrecht zu erhalten, mit gewaschenen Klamotten rechtzeitig das Haus zu verlassen, um dann zuverlässig zu arbeiten, statt heulend am PC zusammenzubrechen.
Tränendrüse ?
Es geht mir nicht um Mitleid. Mehrfach hörte ich in letzter Zeit, dass Menschen sich schon mit einzelnen Aspekten (z.B. unsicherere Jobsituation) gefordert zeigten. Bis Ende Januar 2015 wackelte nicht nur mein Einkommen, sondern auch der Zugang zur Krankenversicherung. Das ganze ohne Perspektive, weil der Studienabschluss fehlt, eine Therapie mangels Aussicht auf Geld und ohne Anerkennung der Einsatzschädigung nicht mehr zu bezahlen war und zeitgleich Forderungen an mich gestellt wurden, die für einen gesunden Menschen mit Berufsabschluss gedacht sind.
Die vergangenen zwei Jahre, in denen ich mit der Aufarbeitung der Einsätze einen gewaltigen Schritt voran gekommen bin, war die Arbeit an einer tragfähigen Existenz nicht möglich. Auf dem Weg der Behandlung ist zumindest die kognitive Erfassung der belastenden Ereignisse abgeschlossen.
Im Rahmen der laufenden Traumatherapie lerne ich derzeit mit Hilfe von Körperübungen die Auswirkungen des Stresses in den Griff zu bekommen und auch körperlich die Balance zu finden, die ich in Bezug auf die Einsatzzeit erreicht habe.
Wichtig wird auch, wieder Selbstvertrauen in die eigene Arbeit zu erlangen. Den Verlust des Redaktionsjobs im Februar 2014, der bis heute nicht schlüssig erklärt wurde kann ich nur noch als Mobbing deuten.
Inhalte wurden nicht gewünscht, nicht mitgetragen und dann mit „Du bist befangen“ negiert, ohne, dass ich überhaupt auf eine Veröffentlichung bestanden hätte. Präventiv mit Themenverbot belegt zu werden war zu viel.
Ausblick
Im Telefongespräch eröffnete mir der Bearbeiter heute, dass die Einstellung in die Schutzzeit zum 16.03.2015 nicht mit der Teilnahme am militärischen Dienst verbunden ist, solange ich mich in beruflichen Qualifikationsmaßnahmen befinde.
Nach dem Abschluss der Bachelorarbeit werde ich ein Masterstudium aufnehmen. Die Qualifikationshöhe ist nach 12 Jahren Dienstzeit in der Offizierlaufbahn vorgesehen.
Parallel laufen Therapie und Coachingmaßnahmen. Sollte die Bundeswehr die heiltherapeutische Methode nicht unterstützen, die mich seit September 2014 sehr gut voran bringt, ist zumindest mit der verlässlichen Zahlung des Gehalts gesichert, dass ich die Therapie fortsetzen kann.
Diesen Weg werde ich selbstbestimmt gehen – so, wie die letzten zwei Jahre ebenfalls. Auf die Launen des Apparates lasse ich mich nicht ein.
Ziel
In wie weit ich die Stressreaktionen im Bereich von autoritär induziertem oder existenzbedrohendem Stress in den Griff bekomme, kann ich derzeit nicht absehen. Ich entwickele langsam ein Bewusstsein für die Auswirkungen und für hilfreiche Gegenmaßnahmen. Präventiv, wie auch in den Fällen, in denen ich wieder zu lange unter Stress gestanden habe. In den kommenden fünf Jahren gilt es, Reserven aufzufüllen, die sich derzeit anfühlen, als seien sie nicht mehr existent.